Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ in Bremen

Wanderausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ in Bremen
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Datum/Zeit
Date(s) - 19/09/2017 - 15/10/2017
Ganztägig

Veranstaltungsort
Bremen, Rathaus der Freien und Hansestadt Bremen
Veranstaltungsnummer

Veranstalter
IBB gGmbH
Bereich

Kategorien



Malyj Trostenez, heute ein Vorort von Minsk, war zwischen Frühjahr 1942 und Sommer 1944 die größte deutsche Vernichtungsstätte auf dem Gebiet der besetzten Sowjetunion. Ihre Opfer waren vor allem belarussische, österreichische, deutsche und tschechische Juden, Zivilisten, Partisanen und Widerstandskämpfer. Nach 1945 entstanden sowjetische Erinnerungszeichen, eine große Gedenkanlage wurde 2015 feierlich eröffnet.

Die Ausstellung „Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“

Die Ausstellung — ein deutsch-belarussisches Pilotprojekt — würdigt die Opfer und zeigt zugleich, auf welche Weise und an welchen Orten in Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien der Ermordeten gedacht wird. Sie beschäftigt sich aber auch mit der Topographie des Mordens und den Tätern. Sie hat zum Ziel, Malyj Trostenez als europäischen Tat- und Erinnerungsort in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern.

Die Ausstellung ist das Ergebnis eines internationalen Dialogs, an dem seit August 2014 Historiker aus Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien teilnahmen. Im internationalen Beirat waren u. a. das Deutsch-Russische Museum Berlin-Karlshorst, die Topographie des Terrors, das Jüdische Museum in Prag, die Gedenkstätte Theresienstadt, das Belarussische Museum für die Geschichte des Großen Vaterländischen Kriegs und der Verband der jüdischen Organisationen und Gemeinden in Belarus vertreten.

Die Ausstellungseröffnung erfolgt am Dienstag, 19. September 2017, um 19 Uhr mit folgendem Programm:

  • Begrüßung durch Bürgermeisterin Karoline Linnert, Senatorin für Finanzen
  • Grußwort von Dietmar Werstler, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
  • Einführung von Peter Junge-Wentrup, Internationales Bildungs- und Begegnungswerk
  • Vortrag der Architektin und Staatspreisträgerin der Republik Belarus Galina Lewina

Die Ausstellung im Rathaus der Freien und Hansestadt Bremen ist geöffnet von Montag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.

Träger der Ausstellung sind:

Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH (IBB Dortmund),
die Internationale Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ Minsk (IBB Minsk) und
die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.

Die Ausstellung wird gefördert durch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und das Auswärtige Amt.

Der Katalog zur Ausstellung kann bei uns bestellt werden (Schutzgebühr 10 Euro).

Begleitprogramm zur Ausstellung:

21. September 2017:
Buchpremiere in der Zentralbibliothek/ Wall-Saal. Im Rahmen einer musikalischen Lesung wird Band 4 der Publikationsreihe „Stolpersteine in Bremen – Biografische Spurensuche. Schwachhausen/Horn-Lehe“ vorgestellt, der einen Beitrag zur Deportation der Bremer Juden in das Ghetto Minsk und deren Vernichtung enthält.

22., 23. und 28. September 2017:
Lesungen aus dem Überlebensbericht von Heinz Rosenberg: „Jahre des Schreckens… und ich blieb übrig, dass ich Dir’s ansage“.

26. September 2017:
In der Kulturkirche St. Stephani wird ein Film gezeigt, der 1991 auf einer Reise von Bremern nach Belarus entstand in Erinnerung an die Deportation der Bremer Juden vor 70 Jahren: „Minsk 1941 – 1991 – Heute. Wege aus der Vergangenheit in die Zukunft.“

27. September 2017:
Im Kaminsaal des Rathauses hält Historikerin Dr. Beate Meyer einen Vortrag unter besonderer Berücksichtigung des Alltags im Ghetto Minsk: „Die Deportation der Bremer und Hamburger Juden ins Ghetto Minsk.“

28. September 2017:
In der Landeszentrale für politische Bildung Bremen findet ein moderiertes Gespräch mit dem belarussischen Historiker Dr. Aliaksandr Dalhouski statt, der zum Kreis der Ausstellungskuratoren gehört: „Geschichte einer Ausstellung. Holocaust-Erinnerung in Belarus.“

4. Oktober 2017:
Im Haus Kohlhökerstraße 6, dem ehemaligen und letzten jüdischen Gemeindehaus vor den Deportationen der Bremer Juden, berichtet die heutige Bewohnerin Prof. Dr. Susanne Schunter-Kleemann über die Geschichte des Hauses.

Das Programm ergänzen eine Gedenkveranstaltung an den Stolpersteinen zur Erinnerung an die Familie Josephs vor dem Haus Rembertistraße 30 durch ehrenamtliche Jugendliche des Volksbundes (30.09.2017) sowie Führungen zu Stolpersteinen in Vegesack (30.09.2017), im Stephaniviertel (06.10.2017) und in Schwachhausen (11.10.2017).

Weitere Informationen über die Initiative für eine würdige Gedenkstätte Trostenez finden Sie auch hier.