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IBB-Geschäftsführerin Dr. Astrid Sahm beim internationalen Renovabis-Kongress

IBB-Geschäftsführerin Dr. Astrid Sahm beim internationalen Renovabis-Kongress

Zur aktuellen Situation in Belarus nach den Präsidentschaftswahlen vom 9. August sprach Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin der IBB gGmbH, beim 23. Internationalen Renovabis-Jahreskongress am Dienstag, 8. September 2020, der in diesem Jahr coronabedingt erstmals online stattfand. In dem kurzfristig eingeschobenen Panel berichtete sie gemeinsam mit dem katholischen Erzbischof von Minsk, Tadeusz Kondrusievicz. Ihm war in der vorigen Woche die Rückreise aus Polen in sein Heimatland Belarus verwehrt worden, nachdem er zum Gewaltverzicht aufgerufen und einen Dialog zur Lösung der politischen Krise angeregt hatte.

In dem Online-Gespräch schilderte Erzbischof Kondrusiewicz, dass er zurzeit auf die Erlaubnis zur Einreise warte und dankbar beobachte, dass viele Menschen auf der ganzen Welt für eine friedliche Lösung beten. „Wir wollen doch alle, dass es den Menschen im Land besser geht und deshalb sollen und wollen alle an einem Strang ziehen“, sagte er. „Ist es schon eine Einmischung in die Politik, wenn die Kirche zum Gewaltverzicht aufruft und sich für Dialog einsetzt?“, fragte Astrid Sahm rhetorisch.

Unter der Leitung von Renovabis-Geschäftsführer Dr. Markus Ingenlath wurde auch die Frage diskutiert, wie die EU oder die Katholische Kirche helfen könnten. „Sanktionen haben in der Regel nur eine symbolische Funktion“, sagte Dr. Astrid Sahm. „Im belarussischen Falle sind sie eher nicht zielführend.“

Zur Lösung des Konflikts empfahl sie eher humanitäre Hilfe für die Opfer von Gewalt und Repression sowie perspektivische Unterstützungsangebote zur Begleitung von demokratischen Transformationen. Dies würde die Chance auf eine dialogische Lösung der Krise erhöhen. Wichtig sei außerdem eine kontinuierliche Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit. Dr. Markus Ingenlath sicherte am Ende „unsere ganze Solidarität zu in Gedanken, im Gebet und im konkreten Handeln.“