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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Jugendarbeit: Protest gegen Kürzungspläne der Bundesregierung. IBB e.V. unterstützt Demonstrationsaufruf

Jugendarbeit: Protest gegen Kürzungspläne der Bundesregierung. IBB e.V. unterstützt Demonstrationsaufruf

Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB e.V.) kritisiert die Pläne der Bundes­regierung scharf, die Mittel für Jugendarbeit, Freiwilligendienste, Sport, außer­schulische Bildung und weitere Angebote um ein Fünftel zu kürzen. Die in Dortmund ansässige Non-Profit-Organisation ruft dazu auf, sich an der bundesweiten Bündnis-Demonstration am 20. September in Berlin zu beteiligen.

Am Mittwoch, den 20. September berät der Bundestagsausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über die von der Ampel-Koalition vorgeschlagenen Kürzungen des Kinder- und Jugend­plans (KJP). Der Regierungsentwurf zum Bundeshaushalt 2024 sieht im Vergleich zum Vor­jahr Kürzungen in Höhe von 44,6 Millionen Euro (19 Prozent) vor.

„Wer heute bei Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen kürzt, wird morgen die Zeche dafür bezahlen“, kritisiert Elke Wegener, Geschäftsführerin des IBB e.V., das Vorhaben der Bundes­regierung. „Bei unserer Arbeit machen wir immer wieder die Erfahrung, welch ein­schneidend positive Auswirkungen außerschulische Jugendprojekte haben – gerade für die, deren Eltern sich nicht jedes kommerzielle Angebot leisten können. Die Kürzungspläne treffen die Träger der Jugendarbeit zu einem Zeitpunkt, an dem sie mit dem Rücken zur Wand stehen: Die enormen Preissteigerungen machen es schon jetzt schwierig Angebote überhaupt aufrecht zu erhalten. Dabei sind in einer Zeit vielfältiger Krisen die Bedarfe besonders hoch. In dieser Situation müssen wir eigentlich über eine Erhöhung der Budgets reden, aber doch nicht über eine Kürzung!“

Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk nutzt Mittel aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) unter anderem zur Förderung internationaler Jugendprojekte. Im Rahmen des Programms „Generation Europe – The Academy“ ermöglicht das IBB lokalen Projektpartnern die Bildung von Jugendgruppen, die sich vor Ort engagieren und mit Partnergruppen aus anderen Ländern vernetzen – und zwar unabhängig von Herkunft, Einkommen der Eltern und bisherigem Erfolg im formalen Bildungssystem. Die Bundesmittel werden dabei für Trainings- und Vernetzungs­angebote eingesetzt, die für pädagogisch nachhaltige Jugendarbeit mit vielfältigen Ziel­gruppen unbedingt notwendig sind. Außerdem setzt der Dortmunder Träger KJP-Mittel zur Förderung von Gedenkstättenfahrten zu Lernorten der NS-Geschichte im In- und Ausland ein.

Demo in Berlin – Symposium in Dortmund

Fachkräftemangel, Überlastung, Unterfinanzierung und bürokratische Hürden prägen seit Jahren das Arbeitsfeld der Jugendarbeit. Die neuen Kürzungspläne der Bundesregierung sind damit nur ein Teil der Probleme, vor denen die Organisationen und die betroffenen Jugendlichen aktuell stehen. „Fachkräfte, junge Menschen, Wissenschaft, Verwaltung und Politik müssen sich vernetzen, um die Herausforderungen zu analysieren und gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln“, sagt Elke Wegener. Dazu lädt das IBB zu einem internationalen Symposium nach Dortmund ein. Die Fachtagung „Jugendarbeit in Europa – Mission (un)möglich?“ findet am 13. November 2023 im Dortmunder U – Zentrum für Kunst und Kreativität statt. Neben Multiplikator*innen aus unterschiedlichen Bereichen haben bereits jetzt Fachkräfte der Jugendarbeit und Jugendliche aus zehn europäischen Ländern zugesagt. Mehr Infos zu der Veranstaltung: https://generationeurope.org/symposium-23/

Die Demonstration „Eure Entscheidung lässt Millionen Zukünfte platzen“ gegen die Kürzung der Mittel des Kinder- und Jugendplans startet am 20. September um 10:30 Uhr in Berlin am Washingtonplatz (Berlin HBF). Die Route führt durch das Brandenburger Tor am Bundes­jugendministerium und Bundesfinanzministerium vorbei zum Potsdamer Platz. Zu den Initiator*innen der Demo gehören die bundesweiten Dachverbände der Kinder- und Jugend­arbeit, unter ihnen der Bundesjugendring, der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB), die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) und die Deutsche Sportjugend.