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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Internationale Gedenkstunde in Trostenez: Erinnerung, die uns vereint!

Internationale Gedenkstunde in Trostenez: Erinnerung, die uns vereint!

Zu einer Gedenkstunde mit internationaler Beteiligung zur Erinnerung an die  Opfer des Vernichtungslagers Trostenez hatte die Stadtverwaltung Minsk in Kooperation mit der IBB „Johannes Rau“ Minsk und der Gedächtniskirche Aller Heiligen für Freitag, 18. März 2016, eingeladen. Dr. Viktor Balakirev, Direktor der IBB „Johannes Rau“, Matthias C. Tümpel, Vorsitzender Teilhaberversammlung der IBB „Johannes Rau“ und Peter Junge-Wentrup, Geschäftsführer des IBB Dortmund, nahmen an der Feierstunde an der im vorigen Jahr neu eröffneten „Pforte der Erinnerung“ teil. Zum Gedenken an die im Todeslager ermordeten Menschen pflanzten die Gäste junge Ulmenbäume als Symbol der fortwährenden Erneuerung des Lebens.

An der Gedenkstunde beteiligten sich Vertreter staatlicher Organe, Diplomaten, Geistliche der vier Hauptkonfessionen, Vertreter verschiedener gesellschaftlicher Vereinigungen und Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs.

Igor Busowskij, stellvertretende Leiter der präsidialen Administration, bedankte sich in seiner Ansprache bei den Vertretern der internationalen Organisationen für den Beitrag zur Errichtung der Gedenkstätte und betonte: „Die Gedenkstätte dient der Erinnerung an jene Generationen, die die unerbittliche Härte und Belastungen des 20. Jahrhunderts ertragen mussten. Sie sei eine tiefe Verbeugung der Nachkommen, die die humanistischen Werte und eine friedliche Zukunft zu schätzen wissen.“

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Ein Bild von Symbolkraft: Die Kapsel mit der Asche aus Trostenez wird von Hand zu Hand weitergegeben.

Peter Dettmar, deutscher Botschafter in Belarus, und Matthias C. Tümpel,  Vorstandsvorsitzender des IBB Dortmund und der IBB „Johannes Rau“ Minsk,  riefen in ihren Ansprachen die Versammelten dazu auf, die Erinnerung an die NS-Opfer zu bewahren und sich für alles, was in der Welt geschieht, verantwortlich zu fühlen.

„Lange Zeit war die Erinnerung an die Opfer von Trostenez und Blagowschtschina eine offene Wunde, denn an diesem Ort gab es keine Gedenkstätte. Und jetzt werden wir alles tun, um Geldmittel für den Abschluss dieses Projektes zu sammeln, das als Erinnerungsort für die Verwandten der hier getöteten Menschen notwendig ist“,

sagte Matthias Tümpel.

ZumGedenkstunde_trostenez_8 Abschluss der Gedenkstunde trafen sich Teilnehmer zur Beisetzung der Kapsel mit Erde und Asche aus Trostenez in der Krypta der Gedächtniskirche aller Heiligen. Nach den Gedenkfeierlichkeiten fand im Saal der Gedächtniskirche aller Heiligen eine Fasten-Mahlzeit statt, bei der der Vorsitzende des Minsker städtischen Exekutivkomitees Igor Karpenko, der Vorsteher der Gemeinde aller Heiligen, Erzpriester Fjodor Pownij sowie der Geschäftsführer des IBB Dortmund Peter Junge-Wentrup das Wort ergriffen. „Im Kontext der Beziehungen zwischen Belarus und Deutschland stellt die Gedenkstätte Trostenez das wichtigste Projekt zur Verständigung und Versöhnung zwischen unseren Ländern dar“, sagte Peter Junge-Wentrup. „Wir hoffen, dass die Realisierung dieses Projektes zur Formierung einer gesamteuropäischen Erinnerungskultur und Völkerverständigung beitragen wird. Und in der Zukunft wird diese Gedenkstätte zum Erinnerungsort vom europäischen Maßstab.“ Die Zusammenarbeit zwischen Belarus und Deutschland auf der Ebene der Zivilgesellschaft sei eine der wichtigsten Prioritäten in der Tätigkeit des IBB Dortmund und der IBB „Johannes Rau“ Minsk. „Wir sind davon überzeugt, dass die Festigung des Vertrauens und der Verständigung zwischen unseren Ländern zur vollständigeren Realisierung eines großen Potentials der bilateralen Zusammenarbeit beitragen wird.“

Weitere Informationen über die Initiative für eine würdige Gedenkstätte Trostenez  finden Sie hier.