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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Jury wählt fünf Gewinnerteams beim zweiten internationalen Hackathon #hack4history

Jury wählt fünf Gewinnerteams beim zweiten internationalen Hackathon #hack4history

Interaktive Karten, Apps, Internetplattformen und Handyspiele waren nur einige der zahlreichen Ideen, wie in Zukunft an den Zweiten Weltkrieg erinnert werden kann. Nach 48-stündiger, intensiver Zusammenarbeit beim zweiten internationalen Hackathon #hack4history – diesmal im Hybrid-Format – standen am Ende fünf statt wie ursprünglich geplant vier Siegerteams fest:

  • Das Team Veha aus Belarus, das anhand von Hochzeitsfotos die Geschichte von Familien in Belarus auf einer Internet-Plattform erzählen will.
  • Das Gewinner-Team Dnipro aus der Ukraine überzeugte die Jury mit einer Internet-Plattform, welche die Geschichte der Opfergruppe von Menschen mit Behinderung und psychisch Kranken in der Region von Dnipropetrowsk während der NS-Zeit thematisiert.
  • Das Projekt „Rette Masjukowschtschina“ holt Führungen durch das ehemalige Kriegsgefangenenlager mit einer interaktiven Karte in Form einer App aufs Smartphone.
  • Erinnerungskultur auch Personen mit Behinderungen zugänglich zu machen, ist das Ziel des Teams Inklusiv.Denkmal aus Berlin.
  • Das Doc-Zentrum Gomel, das fünfte Gewinner-Team, möchte in einer interaktiven Internetplattform, die mit nutzergenerierten Inhalten arbeitet, an historisch interessante Orte in der Region Gomel erinnern.
Animation ausgewählter Beispiele beim zweiten Hackathon #hack4history.

Im virtuellen Raum präsentierten alle 15 Teams ihre Projektideen und Prototypen beim zweiten Hackathon #hack4history. Unsere Animation zeigt einige ausgewählte Beispiele.

Zehn Teams aus Deutschland, Polen, Russland und der Ukraine hatten sich am Samstag, 14. November 2020, virtuell zusammengeschaltet mit den fünf Teams aus Belarus, die sich im großen Konferenzsaal der IBB „Johannes Rau“ Minsk versammelt hatten. In einem straffen Programm, moderiert von Dominik Mosiczuk aus Polen und Alina Dserwjanko aus Minsk, arbeiteten die Teams bis Montag, 16. November 2020, intensiv an ihren Projekten.

„In 48 Stunden wollen wir gemeinsam alle Teams unterstützen und innovative, multimediale Ideen umsetzen, um an den Zweiten Weltkrieg zu erinnern und aus der Geschichte zu lernen“,

sagte Darija Fabijanic, Referentin für internationale historische Bildung im IBB Dortmund (IBB gGmbH) in ihren Begrüßungsworten. „Dies ist insbesondere in Zeiten der Pandemie noch wichtiger geworden, wenn wir uns nicht persönlich treffen können. Daher sind neue innovative, digitale Ideen der Schlüssel, um einer gesamteuropäischen Erinnerungskultur näherzukommen.“

Das IBB Dortmund und die IBB „Johannes Rau“ Minsk als Veranstalter hatten interessante Impuls-Vorträge organisiert: Eva Deinert, Digital-Journalistin beim Bayerischen Rundfunk, stellte ihre Geschichtsprojekte „Ich, Eisner“, ein Storytelling-Projekt im Messenger-Format, und „Die Befreiung“, eine AR-Tour durch die Gedenkstätte Dachau, vor. Dabei ging sie besonders auf ihre Vorgehensweise und die Herausforderungen ein.

Filipp Dsjadko und Mika Golubowski gaben Einblick in die Arbeit der russischen Arzamas-Akademie und wie digitale Geschichtsprojekte erstellt werden.

„Mit dem richtigen Format können manche Dinge mehr sein als was du meinst, was sie sind“,

erklärte Anna Desponds aus Polen. Die Digital-Kuratorin stellte verschiedene Darstellungsmöglichkeiten vor und erläuterte, wie sie Formate für ihre Projekte auswählt. Jasja Karalewitsch-Kartel, Journalistin und Herausgeberin von Citydog.by, stellte den Teilnehmenden in ihrem Workshop Wege der zielgruppengerechten Vermarktung vor. Und Serhij  Prokopenko von gwara.media aus der Ukraine zeigte den Teilnehmenden, wie sie ihre Projektideen in einem Pitch Investoren vorstellen können.

Mit dieser Unterstützung konnten die Teams ihre finalen Präsentationen vorbereiten und machten es der Jury am Ende schwer, die Gewinner-Teams auszuwählen. So wurden anstatt der ursprünglich angedachten vier sogar fünf Gewinner-Teams ausgewählt.

Alle Gewinner-Teams erhalten eine Expertenunterstützung in einer Höhe von bis zu 3.000 Euro, um ihre Ideen weiterverfolgen und bis Januar 2021 auf der Plattform Digital History Network vorstellen zu können.

Nach drei intensiven Hackathon-Tagen gaben alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein ausgesprochen positives Feedback. Fast alle werden ihre Ideen weiterverfolgen – notfalls auch ohne finanzielle Förderung.

Veranstalter des Hackathons waren:

Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund (IBB gGmbH) und die IBB „Johannes Rau“ Minsk in Zusammenarbeit mit der Stiftung zur Entwicklung der Brester Festung, Internationalem Memorial (Russland), KARTA Stiftung (Polen) und NGO Institute of Social Strategies and Initiatives (Ukraine).

Der Hackathon wurde unterstützt durch das Auswärtige Amt.

#hack4history

#civilsocietycooperation