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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Europäische Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ werden aus Charkiw organisiert

Europäische Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ werden aus Charkiw organisiert

Wichtiger Wechsel hinter den Kulissen: Die Fäden für die siebten Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ laufen in diesem Jahr erstmals in der Geschichtswerkstatt Tschernobyl in Charkiw zusammen. Die Historikerin Dr. Viktoria Naumenko löst Martina Faseler ab, die die Europäischen Aktionswochen seit 2013 in Dortmund organisiert hatte. „Ich freue mich schon auf die neue Aufgabe“, sagte Viktoria Naumenko bei ihrem jüngsten Besuch im IBB Dortmund zur Übergabe.

Seit ihrer Gründung 2012 war die Geschichtswerkstatt Tschernobyl in Charkiw die erste Anlaufstelle für die Vermittlung von Zeitzeugen aus der Ukraine. Denn die Zeitzeugengespräche standen und stehen jeweils im Mittelpunkt der Europäischen Aktionswochen. Welche Folgen hatten die Reaktorkatastrophen in Tschernobyl 1986 und in Fukushima 2011? Wie konnten die unmittelbaren Folgen der Verstrahlung eingedämmt werden? Welche Spätfolgen verursacht die Strahlung bis heute?

Bisher wurden die Termine der Zeitzeugen aus der Ukraine in enger Zusammenarbeit zwischen dem IBB Dortmund und der Geschichtswerkstatt Tschernobyl koordiniert und organisiert. Historikerin Viktoria Naumenko hat ihren Job als Dozentin an der Universität in Charkiw an den Nagel gehängt und unterstützt das Team der Geschichtswerkstatt Tschernobyl schon seit 2016. Ihr Schwerpunkt liegt  beim Aufbau des elektronischen Zeitzeugenarchivs**. 200 Zeitzeugen-Interviews wurden bereits systematisch erfasst und werden nun nach und nach auch ins Deutsche übersetzt. An den Einsatzplänen der Tschernobyl Zeitzeugen in Westeuropa hat sie aber auch im vergangenen Jahr schon in enger Abstimmung mit IBB-Referentin Martina Faseler engagiert mitgearbeitet. In diesem Jahr übernimmt Viktoria Naumenko die Arbeit zum 1. März nun allein. Mindestens 17 Zeitzeugen werden im Zeitraum vom 10. März bis 26. April 2018 in Deutschland, Österreich, Tschechien, Polen, Belarus, der Ukraine und Großbritannien im Einsatz sein. Mindestens vier Japaner werden über die aktuelle Situation in Fukushima berichten.

IBB-Referentin Martina Faseler schaut auf fünf turbulente Jahre zurück: Besonders die Konferenz 2016 im EU-Parlament in Brüssel zum 30. Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl und die großen Konferenzen im Netzwerk der Trägerkreise in Geseke und Kreisau seien organisatorische  Herausforderungen gewesen. Und mit einem erleichterten Seufzer denkt sie noch zurück an die Aktionswochen 2014, als sie recht kurzfristig noch 1000 kleine weiße Origami-Kraniche zum Auftakt der Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ im Dortmunder Rathaus organisiert hatte. „Vor allem die Zusammenarbeit mit den überwiegend ehrenamtlich aufgestellten Trägerkreisen hat mir viel Spaß gemacht“, resümiert sie. Zum 1. März 2018 verlässt sie das IBB Dortmund und bleibt „ihrem“ Thema Nachhaltigkeit treu.

Viktoria Naumenko ist per E-Mail erreichbar unter naumenko@1986.org.ua.

Weitere Informationen über die Europäischen Aktionswochen „Für eine Zukunft nach Tschernobyl und Fukushima“ 2018 finden Sie (in Kürze) hier.