
Datum/Zeit
Date(s) - 17/11/2019 - 23/11/2019
Ganztägig
Veranstaltungsort
Pamatnik Terezin
Veranstaltungsnummer
Veranstalter
IBB gGmbH und Partner
Bereich
Erinnern
Ein Fortbildungs- und Multiplikator_innenseminar in der Gedenkstätte Terezín, in Prag und in der Gedenkstätte Lidice Verfolgung – Täuschung – Vernichtung. Das Ghetto und Konzentrationslager „Theresienstadt“ und die NS-Verbrechen im Protektorat Böhmen und Mähren
Sonntag 17. November bis Freitag 23. November 2019
Das Fortbildungs- und Multiplikator_innenseminar ist geplant als sechstägiges Gedenkstättenseminar zu den Erinnerungsorten zur Geschichte der NS-Herrschaft im Protektorat Böhmen und Mähren, zu Handlungsspielräumen des Widerstands im ‚besetzten‘ Protektorat und insbesondere in seinen wesentlichen Programmpunkten zur Geschichte der Verfolgung und Ermordung der Juden und Jüdinnen aus Böhmen und Mähren und der europäischen Jüdinnen und Juden, die in das Ghetto und Konzentrationslager „Theresienstadt“ (Terezín) verschleppt wurden. Im Vordergrund des Gedenkstättenseminars steht hier die besondere Rolle, die „Theresienstadt“ im NS-Lagersystem spielte – als („Vorzeige“-)Ghetto, als Ort von „Täuschung und Vernichtung“, als „Konzentrationslager“ und als „Durchgangslager“ vor der weiteren Verschleppung der Verfolgten in die Konzentrations- und Vernichtungslager im besetzten Polen.
Einen besonderen Schwerpunkt gewinnt das Fortbildungs- und Multiplikator_innenseminar durch die inhaltliche Anbindung an die Dokumentationsarbeit des Erinnerungsortes Alter Schlachthof in Düsseldorf. Wurden Menschen doch von dort aus in den Jahren 1941 und 1942 zu Tausenden auch nach „Theresienstadt“ verschleppt. Ihre Biographien rekonstruiert der Erinnerungsort – die Dokumente zu Lebens- und Überlebensgeschichten werden vor Ort in der Gedenkstätte Terezín leitend sein zu Fragen zu biographischen Ansätzen in der Gedenkstätten-Pädagogik, zu Vermittlungsarbeit und historischem Lernen.
Geplant ist, das Fortbildungs- und Multiplikator_innen-Seminar mit einem eintägigen Workshop-Tag in Düsseldorf am Erinnerungsort Alter Schlachthof beginnen zu lassen. So kann neben einem intensiven Einstieg in die gemeinsame Seminar-Arbeit auch der Blick auf die Erinnerungswege – etwa: von Düsseldorf nach „Theresienstadt“ – geöffnet werden. Das Vorbereitungsseminar (etwa vier Wochen vor Beginn der Gedenkstättenseminar-Reise) ist entsprechend Teil des Seminar-Programms.
Programm
Sonntag, 17.11.2019:
bis 13.00 Uhr
bis mittags individuelle Anreise nach Prag (gemeinsamer Flug ab Düsseldorf möglich); Ankommen im Hotel in Prag
13.30 – 14.30 Uhr
Eröffnung: Programm, Erwartungen, Wünsche und Kennenlernen der Teilnehmer_innen
14.45 – 16.45 Uhr
Protektorat Böhmen und Mähren: Orte der NS-Gewaltherrschaft in Prag – geführter Stadtrundgang
17.30 – 19.30 Uhr
„Nach dem Abkommen“: Das Protektorat Böhmen und Mähren. Gewaltherrschaft, Verfolgung und Widerstand – Impulsvortrag und Plenum
20.00 Uhr
Gemeinsames Abendessen
Montag, 18.11.2019
09.15 – 11.15 Uhr
„Operation Anthropoid“: Das Attentat auf Reinhard Heydrich – Besuch des „Nationaldenkmals für die Helden der Heydrichiade“ und der Ausstellung in der Gedenkstätte in der Krypta der Kirche St. Cyrill
12.00 Uhr
Fahrt nach Lidice
13.00 – 14.30 Uhr
Rache: Das Massaker von Lidice und seine Spuren im Gedächtnis – geführter Rundgang im ehemaligen Dorf Lidice
14.30 – 16.00 Uhr
Besuch der Ausstellung der Gedenkstätte Lidice im Anschluss Weiterfahrt nach Litomĕřice und Ankunft im Hotel
18.30 – 19.30 Uhr
Wie Gedenken?: Reflexion zur Gedenkstätte Lidice und zur Rolle des Erinnerungsortes im tschechischen und internationalen Erinnern an NS-Verbrechen im besetzten Europa – Abendplenum 20.00 Uhr gemeinsames Abendessen
Dienstag, 19.11.2018
9.30 – 10.30 Uhr
„Theresienstadt“ – Ort der Täuschung und Vernichtung: Begrüßung und Impuls-Vortrag in der Magdeburger Kaserne zur Geschichte des Ghettos und Konzentrationslagers in der Großen Festung von Terezín
10.45 – 13.00 Uhr
Geführter Rundgang durch die Große Festung 13.30 Uhr gemeinsames Mittagessen in der Magdeburger Kaserne
14.30 – 16.30 Uhr
Besuch des Ghetto-Museums der Gedenkstätte Terezín
18.00 – 19.30 Uhr
Die Welt täuschen: Das Rote Kreuz in „Theresienstadt“ – Film und Diskussion zur Rolle von „Theresienstadt“ im NS-Vernichtungs- und Lagersystem 20.00 Uhr gemeinsames Abendessen
Mittwoch, 20.11.2019
09.30 – 13.00 Uhr
Zeitzeugnisse, Stimmen, Erinnerungen: Von Verfolgung, Deportation und Überleben – Workshop zu Quellen, Dokumenten, Zeitzeugnissen und Erinnerung
13.30 Uhr
Gemeinsames Mittagessen in der Magdeburger Kaserne
14.30 – 16.30 Uhr
Auf den Spuren der Zeitzeugnisse und Erinnerungen – Spurenrundgänge in Kleingruppen (Ergebnis-Präsentation zum Workshop)
18.00 – 19.30 Uhr
Ein sichtbar unsichtbarer Ort: Terezín heute – Reflexion zum Umgang mit dem Ort in Bildungsarbeit mit Zeitzeugnissen
20.00 Uhr gemeinsames Abendessen
Donnerstag, 21.11.2019
9.30 – 11.30 Uhr Herrschaft und Repression: Die kleine Festung von Terezín im Lagersystem des NS in Böhmen und Mähren – geführter Rundgang durch die Kleine Festung
11.30 –12.30 Uhr
Individueller Mittagsimbiss
12.30 – 14.00 Uhr
Besuch der Dauer- und Wechselausstellungen in der Kleinen Festung
14.30 – 15.30 Uhr
Abschluss und Reflexion am Gedenkort an der Eger und am jüdischen Friedhof von Terezín im Anschluss Rückfahrt nach Prag und Ankunft im Hotel
18.30 – 19.30 Uhr
„Pamatnik Terezín“: Zweierlei Gedenken und Erinnern – Reflexion zu den Erinnerungsorten in Terezín
20.00 Uhr Gemeinsames Abendessen
Freitag, 22.11.2019
9.30 – 10.45 Uhr
Die Theresienstädter Initiative – Archiv, Gedächtnis, Lern- und Erinnerungsort: Begrüßung in der Jachymka-Schule durch Mitarbeiter_innen der Theresienstädter Initiative
11.00 – 13.30 Uhr
Zeitzeug_innen-Gespräch in der Jachymka-Schule [nach Möglichkeit – oder: Führung durch die kleine Dauerausstellung der Jachymka-Schule und durch das jüdische Viertel]
13.30 – 14.30 Uhr
Individuelle Mittagspause
14.30 – 16.00 Uhr
„Jeder Mensch hat einen Namen“: Die Pinkas-Synagoge – Besuch der Gedenkstätte
17.00 – 18.30 Uhr
Sehr weit weg?: Die Gedenk- und Erinnerungsorte in Prag, Lidice und Terezín in ihrer Bedeutung für die Gedenkstätten-Arbeit in Deutschland. Möglichkeiten und Schwieriges – Reflexion und Plenum
19.30 Uhr Gemeinsames Abendessen
Samstag, 23.11.2019
9.30 – 10.30 Uhr
„Je sechs hodin“ – „Es ist sechs Uhr“. Mai 1945 – Kurzrundgang zur Rundfunkstation von Radio Prag und Input zu Aufstand und Befreiung
11.00 – 13.00 Uhr
Auswertung der Foto-Rundgänge und Abschlussgespräch im Anschluss gemeinsamer Mittagsimbiss und Ende der Veranstaltung
Leitung:
Dr. Anke Hoffstadt (Bildungswerk der Humanistischen Union NRW,
Dr. Joachim Schröder (Erinnerungsort Alter Schlachthof Düsseldorf)
Kosten:
Vorbehaltlich der Förderung durch die Bundeszentrale für politische Bildung: 200 Euro
Inbegriffen sind:
Transfers in Tschechien
Unterbringung und Teilverpflegung
Eintritte in Museen
Nicht eingeschlossen: Flüge bzw. An- und Abreise
Veranstalter:
Bildungswerk der Humanistischen Union NRW, Essen
Erinnerungsort Alter Schlachthof Düsseldorf
Anmeldung und Informationen unter:
Bildungswerk der Humanistischen Union NRW
Kronprinzenstr. 15, 45128 Essen
Tel.: 0201/227982
E-Mail: buero@hu-bildungswerk.de
Das Anmeldungformular finden Sie hier.
Diese Fortbildung ist eine von fünf Fortbildungen für Lehrkräfte und Teamer in diesem Jahr: Vor dem Hintergrund der vielen Anfragen möchten wir Sie bitten, sich möglichst zeitnah für eine Fortbildung anzumelden (pro Person ist nur die Teilnahme an einer Fortbildung möglich). Die verbindliche Bestätigung mit der Bitte, die Teilnahmegebühr zu überweisen, kann erst erfolgen, wenn der Zuschussvertrag mit der Bundeszentrale abgeschlossen ist.
Diese Links führen zu den anderen vier Fortbildungen, die die IBB gGmbH in diesem Jahr mit weiteren Partnern anbietet:
- 13. bis 19. Oktober 2019 – Lernort Westerbork – „Auf den Spuren jüdischen Lebens in den Niederlanden“, Exkursionsleitung Stefan Gerber und Andreas Determann (NL)
- 13. bis 19. Oktober 2019 – Lernort Lublin/Majdanek – „Orte und Zeugnisse nationalsozialistischer Verbrechen im Raum Lublin“, Exkursionsleitung Dr. Paul Ciupke, Bildungswerk der Humanistischen Union Essen, und Wislaw Wysok, Staatliches Museum Majdanek
- 20. bis 27. Oktober 2019 – Lernort Bikernieki – „Riga – Tatort und Gedenkort der Shoah; Deutsche, lettische und europäische Dimensionen des Vernichtungsgeschehens und der Erinnerungskultur“, Exkursionsleitung Matthias Ester, Geschichtskontor Münster, und Olga Rensch-Wetzel, IBB gGmbH Dortmund
- 2. bis 9. November 2019 – Lernort Auschwitz/Birkenau – „Studienfahrt zu Gedenkstättenfahrten mit Jugendlichen in Auschwitz für Historiker*innen, Lehrer*innen und Jugendreferent*innen der Jugendarbeit“, Exkursionsleitung Emilia Simon, IBB gGmbH Dortmund, und Bartholomäus Fujak, IBB e.V. Dortmund
Diese Fortbildungen sind als Lehrkräftefortbildungen für Lehrkräfte des Landes Mecklenburg-Vorpommern anerkannt. Sie werden in Kooperation mit dem Institut für Qualitätsentwicklung Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt und von diesem gefördert. Für Lehrkräfte des Landes Mecklenburg-Vorpommern werden die Teilnahmegebühren in Höhe von 200,00 Euro und die Kosten für An- und Abreise nach dem Landesreisekostengesetz Mecklenburg-Vorpommern für diese Fortbildungen erstattet.