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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

IBB e.V. begleitet 15 Jugendliche aus Nordrhein-Westfalen nach Wattignies

Beim 17. Jugendgipfel in Frankreich dreht sich alles um Fake News

Teilnehmende am 17. Jugendgipfel beim Vorbereitungstreffen.

Teilnehmende am 17. Jugendgipfel beim Vorbereitungstreffen.

In den nordrhein-westfälischen Orten Alpen, Alfter, Beckum, Datteln,  Dortmund, Düren, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Hagen, Hattingen, Leopoldshöhe, Monheim und Solingen packen 15 Jugendliche in diesen Tagen ihre Taschen für eine besondere Reise: Am Sonntag machen sie sich auf Einladung der Landesregierung auf den Weg zum 17. Internationalen Jugendgipfel im Rahmen des Regionalen Weimarer Dreiecks. Nach Frankreich begleitet sie ein Team des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks e.V. in Dortmund.

Ihr Ziel ist diesmal das kleine Städtchen Wattignies in Nordfrankreich, südlich von Lille. Dort arbeiten die 17- bis 23-Jährigen vom 15. bis 21. Juli 2018 mit Gleichaltrigen aus Polen und Frankreich fünf Tage lang intensiv am Thema „Von der Propaganda 1918 zu den Fake-News 2018 – wie werde ich eine mündige(r) europäische(r) Bürger(in)?“ Denn gezielte Fehlinformationen gelten als Angriff auf die Demokratie. In Frankreich wird deshalb aktuell sogar ein Verbot von Fake News diskutiert.

Eine erste Einführung ins Thema erhielten die Jugendlichen beim Vortreffen in Dortmund. Monika Elias vom Grimme-Institut in Marl und das IBB-Team riefen die Folgen von Fehlinformationen 1918 ins Gedächtnis, angefangen von der angeblichen Bombardierung von Lemberg bis zur Dolchstoßlegende. Und während vor 100 Jahren Flugblätter, Wandzeitungen und Wochenschau-Beiträge Fehlinformationen und Propaganda verbreiteten, sind es heute meist Trollfabriken und Social Bots im Internet. Monika Elias hatte viele Tools im Gepäck, um Fake News heute sicher zu entlarven: Angefangen von einem  kritischen Blick auf den Absender einer Information, über die HoaxMap (http://hoaxmap.org/) und die Bilder-Rückwärtssuche bis zu den Ergebnissen von professionellen Rechercheteams wie Faktenfinder der ARD (http://faktenfinder.tagesschau.de/) oder Echtjetzt von Correctiv (https://correctiv.org/echtjetzt/).

Gemeinsam mit Jugendlichen aus Polen und Frankreich wird auch der europäische Blick auf das Thema diskutiert und am Freitag, 20. Juli 2018, Politikern aus den Regionen Schlesien, Nordrhein-Westfalen und Hauts-de France vorgestellt. Neben der gemeinsamen Arbeit am Thema ist auch ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm in der Gastgeberregion Lille vorbereitet. Gleich am ersten Abend steht das WM-Finalspiel auf dem Programm. Vielleicht sind die Jugendlichen aus dem Heimatland des amtierenden Weltmeisters ja ab Sonntag beim neuen Fußball-Weltmeister Frankreich zu Gast…

Über die Jugendgipfel im Rahmen des Regionalen Weimarer Dreiecks

Das Weimarer Dreieck, aus dem der Jugendgipfel als ein geschätztes, nachhaltiges Ergebnis hervor gegangen ist, wurde 1991 von den Außenministern Frankreichs, Polens und Deutschlands gegründet, um die europäische Achse zu festigen. Die Jugendgipfel im Regionalen Weimarer Dreieck werden seit 2001 jährlich ausgerichtet von den drei Partnerregionen Nordrhein-Westfalen, Schlesien und Hauts-de-France (vor der Fusion mit der Region Picardie 2016 war dies die Region Nord-Pas de Calais). Die Begegnungen schaffen grenzüberschreitende Kontakte zwischen den jungen Menschen aus den drei ehemaligen Bergbauregionen. In diesem Jahr ist Frankreich mit dem Conseil régional der Region  Hauts-de-France Gastgeber der internationalen Jugendbegegnung. Bisher haben rund 900 Jugendliche an dem Jugendaustausch teilgenommen.