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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

IBB-Tagung am Tag der Unabhängigkeit der Ukraine: Welle der Hilfsbereitschaft – und viele Lücken in der gesundheitlichen Versorgung

IBB-Tagung am Tag der Unabhängigkeit der Ukraine: Welle der Hilfsbereitschaft – und viele Lücken in der gesundheitlichen Versorgung

Am Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine, am Mittwoch, den 24. August 2022, endete die zweitägige Online-Konferenz „Six month after – der Ukraine-Krieg und die Situation Geflüchteter in Europa“ mit einem dringenden Appell: „Das Engagement kann nicht nur „von unten“ kommen, sondern es braucht dringend strukturelle Unterstützung und Professionalisierung.“ Denn die Teilnehmenden stellten fest, dass die Hilfen für Geflüchtete zu einem großen Teil durch Privatinitiativen getragen werden. Viele Unterstützerinnen und Unterstützer seien, so das Resümee, am Rande der Belastbarkeit. Viele Geflüchtete brauchen aber auch weiterhin medizinische und psychosoziale Unterstützung, denn besonders für den nahenden Winter müssten Vorkehrungen getroffen werden.

Schätzungen zufolge wurde ein Drittel der ukrainischen Bevölkerung vertrieben. Bis 6. Juli 2022 wurden nach Informationen des Europäischen Parlaments mehr als 5,6 Mio. Geflüchtete in ganz Europa registriert. Rund 90 Prozent von ihnen sind Frauen und Kinder. „Die Geflüchteten befinden sich teilweise in einer äußerst prekären Situation“, verdeutlichte Hildegard Azimi-Boedecker, Leiterin des Fachbereichs Beruf international und Migration im Internationalen Bildungs- und Begegnungswerk e. V. in Dortmund. Es sei nur wenig darüber bekannt, wie es Menschen mit Behinderungen, Verletzungen und psychischen Erkrankungen gehe, weil die meisten Aufnahmeländer auf eine explizite Registrierung von Vulnerabilität verzichtet haben. „Wir wollen mit unserer Tagung einen Blick über die Grenzen werfen und einen Beitrag leisten, dass schlechte Praxis nicht wiederholt wird und gute Praxis Nachahmung findet.“

Berichte aus sieben Ländern

Das IBB e.V. hatte Referentinnen und Referenten aus der Ukraine, der Slowakei, Tschechien, Rumänien, Moldau, Italien und Deutschland im Rahmen des Projekts netcoops  zu einem Kooperationstreffen an den virtuellen Konferenztisch eingeladen. Unter den 40 Zuhörenden waren neben Haupt- und Ehrenamtlichen der sozialen Dienste auch viele Asylverfahrensbeteiligte aus Behörden, die sich auch über grenzüberschreitende Hilfebedarfe informieren wollten.

Die Online-Konferenz im Rahmen des Projekts netcoops wurde finanziell gefördert durch den europäischen Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF).

Den gesamten Bericht zum Download finden Sie hier.