
Vom 24. Juni bis zum 1. Juli 2017 fand in Stuttgart der Auftakt des gemeinsamen deutsch-belarussischen Projekts FpB-1601 „Erprobung eines Innovationsmodells der mobilen Jugendarbeit zur Prävention abweichenden Verhaltens und sozial-pädagogischen Rehabilitation“ statt: Es wurden Multiplikatoren aus den Städten Minsk, Golschany (Gebiet Grodno) und Babinitschi (Gebiet Witebsk) geschult.
Die Hauptidee des Projektes besteht in Entwicklung und Erprobung eines Innovationsmodells der mobilen Jugendarbeit in Minsk und Regionen zur Suchtprävention und nachfolgenden sozial-pädagogischen Rehabilitation auf Grund der Anpassung von Erfahrungen des deutschen Partners.
Organisatoren und Teilnehmer der Schulung waren die zentralen Projektpartner, und zwar die Internationale Gesellschaft für Mobile Jugendarbeit e.V. (ISMO) im Diakonischen Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e.V. und die Staatliche Bildungseinrichtung „Städtisches Institut für Bildungsentwicklung Minsk“ mit Unterstützung des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerks Dortmund.
Die Teilnehmer der Gruppe waren Vertreter des Bildungssystems der Stadt Minsk und Regionen, und zwar des Städtischen Instituts für Bildungsentwicklung Minsk, des Zentrums für Weiterbildung von Kindern und Jugendlichen „Viktoria“, Minsk, des Zentrums für Weiterbildung von Kindern und Jugendlichen „Swetotsch“, Minsk, der Mittelschule Nr.10, Minsk, der Mittelschule Babinitschi (Region Orscha), der Mittelschule Golschany, des Exekutivkomitees Golschany; Vertreter staatlicher Behörden im Bereich Bildungsverwaltung: des Ausschusses für Bildung des Exekutivkomitees Minsk, des Ausschusses für Sport und Tourismus des Partisanskij Bezirks Minsk; der Jugendinspektionen des Partisanskij Bezirks Minsk, des Exekutivkomitees Minsk, des Innenministeriums; der NRO „Belarussische Assoziation der UNESCO-Clubs“ u.a.
Im Rahmen des Bildungsprogramms wurden rechtliche Grundlagen der sozialen Jugendarbeit in Deutschland, das Zusammenwirken staatlicher Behörden mit den NROs und der Polizei in Fragen Hilfe für Kinder und Jugendliche und wichtige Konzepte der mobilen Jugendarbeit betrachtet.
Im Laufe der Bildungsreise begleiteten die Gruppe die deutschen Experten Olga Rensch-Wetzel, Ingrid Scholz, Walter Specht, Matthias Reuting, Natascha Soller, sowie soziale Betreuer konkreter Bezirke der Stadt Stuttgart.
Deutsche Kollegen haben gezeigt, wie soziale Straßenzentren für mobile Jugendarbeit in einem einzelnen Stadtbezirk funktionieren, wie Hilfe geleistet wird und Beratungen zu den Fragen angeboten werden, die für Jugendliche relevant sind. So wird in der Stadt Leonberg das Projekt
„Chance“ – eine Alternative zum herkömmlichen Jugendstrafvollzug – realisiert, das den Jugendlichen ermöglicht, über eigenes Verhalten und Benehmen nachzudenken sowie Bildungs- und
Erziehungskurse in Familien zu machen, die für sie die Bürgschaft übernehmen. Der Runde Tischs im Rathaus und das Gespräch mit Michael Bender und Cornelius Knab ergänzten den Erfahrungsaustausch und zeigten die Kooperation und Lösung sozialer Probleme auf lokaler Ebene.
Nach Abschluss der Bildungsreise haben alle Teilnehmer ihre Eindrücke und Ideen für weitere Projekte ausgetauscht, sowie Zertifikate erhalten.
Tatjana Moroz
Die Fotos haben uns freundlicherweise Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Verfügung gestellt.