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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

„Erinnern-inklusiv“: Inklusion, Gehörlose und der „Deaf Holokaust“

„Erinnern-inklusiv“: Inklusion, Gehörlose und der „Deaf Holokaust“

Über die noch wenig erforschte Geschichte tauber Juden und tauber Nationalsozialisten berichtet der Historiker und Pädagoge Mark Zaurov in der Online-Session am Freitag, 9. Juni 2023 vom 17 bis 19 Uhr im Rahmen des deutsch-polnischen Kooperationsprojekts „Erinnern-inklusiv“. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Der Pädagoge und Historiker Mark Zaurov stellt seine Forschung zum "Deaf Holokaust" am 9. Jui im Projekt "Erinnern-inklusiv".

Der Pädagoge und Historiker Mark Zaurov stellt den Stand seiner Forschungen zum „Deaf Holokaust“ am 9. Jui im Projekt „Erinnern-inklusiv“ vor. Foto: privat

Taube Juden waren in der NS-Zeit eine doppelt gefährdete Minderheit: Durch ihre ethnische und religiöse Zugehörigkeit wurden sie verfolgt und deportiert. Zudem wurden sie als Menschen mit einer „Erbkrankheit“ klassifiziert und ihnen drohte die Sterilisation.  Ihre Sinnesbeeinträchtigung konnten viele Gehörlose jedoch geschickt verschleiern. In den Konzentrationslagern wurden sie dann meist als arbeitsfähig eingestuft, was ihre Chance zu überleben erhöhte. Doch sobald ihre Taubheit erkannt wurde, drohte die sofortige Ermordung. Bekannt ist dies nur durch die wenigen Überlebenden, deren Geschichte lange nicht erforscht wurde. Meist reichte eine falsche Reaktion auf Fragen oder Befehle der Aufseher, um sofort erschossen zu werden.

Der Historiker und Pädagoge Mark Zaurov berichtet über seine Forschung zum Deaf Holokaust und Deaf Studies. Er referiert außerdem im Zusammenhang mit dem Art. 30, Abs. 4 der UN-Behindertenrechtskonvention über die Förderung der Gehörlosenkultur, die für eine paritätische Erinnerungskultur vonnöten ist. Mark Zaurov hat an der Universität Hamburg Geschichtswissenschaften, Pädagogik und Gebärdensprache studiert und promoviert interdisziplinär über taube Juden in Kunst, Politik und Wissenschaft vom 19. bis zum 21. Jahrhundert.

Das Online-Meeting am Freitag, 9. Juni 2023, von 17 bis 19 Uhr ist offen für alle Interessierten. Es wird simultan übersetzt in die deutsche und polnische Sprache sowie in die polnische Gebärdensprache. Die Teilnahme ist dank EU-Förderung unentgeltlich.

Zur Anmeldung nutzen Sie bitte diesen Link. 

Direkt zum Online-Meeting geht es über diesen Link. 

Das deutsch-polnische Partnerschaftsprojekt „Erinnern-inklusiv“ organisiert die IBB gGmbH in Dortmund gemeinsam mit dem Museum Stutthof in Polen und dem Verein Schwarzenberg e.V. in Berlin. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Programms „Bürger, Gleichberechtigung, Rechte und Werte“ gefördert.

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Alle Informationen zum inklusiven Netzwerktreffen in Sztutowo finden Sie hier.

Alle Beiträge über das Projekt „Erinnern-inklusiv“ finden Sie hier.