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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

Gedenkabend zur Erinnerung an den Ausnahmekünstler Leonid Lewin in der IBB „Johannes Rau“ Minsk

Gedenkabend zur Erinnerung an den Ausnahmekünstler Leonid Lewin in der IBB „Johannes Rau“ Minsk

Mit einem Gedenkabend in der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte „Johannes Rau“ Minsk erinnerten am Donnerstag, 28. März 2024, Diplomaten, Freunde und Weggefährten an den 2014 verstorbenen Künstler und Architekten Leonid Lewin. Im Beisein seiner Tochter Galina Lewina wurde eine Fotoausstellung zur Erinnerung an den Ausnahmekünstler eröffnet, der Erinnerungsorten in Belarus mit seiner Formsprache eine einzigartige und weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzte Aussagekraft verliehen hat.

Ein Blick auf die Tafeln der Ausstellung.  Ein Klick auf die Bildmitte stoppt die Dia-Show. Fotos: Galina Lewina

Der Name Leonid Lewin ist untrennbar verbunden mit der Mahn- und Gedenkstätte Chatyn, die an die im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Besatzung ausgelöschten Dörfer erinnert. Weitere bewegende Erinnerungsorte hat er in Minsk, Krasnyj Bereg, Gorodeja, Molodetschno und Sluzk geschaffen. Die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg wurde sein Lebensthema. Am historischen Ort machte er vergangene Ereignisse sichtbar und emotional nachfühlbar. Zuletzt hatte er den Entwurf „Der letzte Weg“ für den zweiten Bauabschnitt der Gedenkstätte Trostenez im Wald von Blagowschtschina gestaltet, der unter anderem mit Spenden aus Deutschland realisiert werden konnte. Die feierliche Eröffnung im Jahr 2018 erlebte er nicht mehr.

Der 1936 geborene Künstler war seit 1991 Vorsitzender des Verbands der jüdischen Gemeinden und Organisationen in Belarus. Er engagierte sich mit Leidenschaft und Herzenswärme als Brückenbauer, teilte sein Wissen und seine Erfahrung im Sinne der Verständigung und Versöhnung immer auch gern mit jungen Menschen. Besonders die nachfolgenden Generationen sollten aus der Geschichte lernen. Aktiv begleitete und unterstützte er die Arbeit der Geschichtswerkstatt Minsk. 2015 wurde sie zu seinen Ehren in Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ umbenannt.

Zu dem Gedenkabend in der IBB „Johannes Rau“ hatte der Verband der jüdischen Gemeinden und Organisationen in Belarus eingeladen. Anlass war der zehnte Todestag des Architekten und Künstlers am 1. März. Diplomaten und Vertreter von öffentlichen, religiösen und Bildungsorganisationen erinnerten in ihren Ansprachen an die außergewöhnliche Schaffenskraft des Künstlers und sein Werk. Die Fotoausstellung lenkt die Aufmerksamkeit besonders auf jene Projekte, die aus der Kooperation von Leonid Lewin mit dem IBB entstanden sind. Lewins Tochter Galina hat die Ausstellung konzipiert und realisiert. Die kurzen Begleittexte sind in belarussischer, englischer und deutscher Sprache verfasst.

„Die Ausstellung zeigt anschaulich die Vielfältigkeit und die Wirkungskraft unserer langjährigen Kooperation von Leonid Lewin als Architekten und Vorsitzenden des jüdischen Verbands in Belarus“,

sagt Dr. Astrid Sahm, Geschäftsführerin der IBB gGmbH Dortmund. „Die Ausstellung spielt daher auch eine zentrale Rolle in unseren Veranstaltungsplänen für den 30. Jahrestag der Eröffnung der IBB Minsk im September 2024.“

Weitere Informationen über die Initiative des IBB Dortmund für eine Gedenkstätte Trostenez finden Sie hier.

Weitere Informationen über die Arbeit der Geschichtswerkstatt „Leonid Lewin“ finden Sie hier.