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Internationales Bildungs- und Begegnungswerk in Dortmund

IBB e.V. lädt ein zur Fachtagung zum EU-Asyl- und Migrationspakt

IBB e.V. lädt ein zur Fachtagung zum EU-Asyl- und Migrationspakt

Wie wird der EU-Asyl- und Migrationspakt in den Mitgliedsstaaten umgesetzt? Wie ist die Situation an den Grenzen? Diesen Fragen geht die netcoops-Fachtagung „Der EU-Asyl- und Migrationspakt – Status Quo, Folgen und Bilanz“ am Mittwoch, 22. Februar 2023, im Reinoldinum, Schwanenwall 34, in Dortmund auf den Grund. Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk e.V. in Dortmund lädt Interessierte aus der Arbeit mit Schutzsuchenden ein.

Der EU- Asyl und Migrationspakt will laut Selbstverpflichtung mit allen europäischen Partnern ein verantwortungsvolles und faires Migrationsmanagementsystem in der EU erreichen. So sollen die EU-Außengrenzen wirksam geschützt, Hilfen für Menschen in Not gewährt und eine Zuwanderung von Fachkräften ermöglicht werden. Im Falle der Ukraine, so die Kommission, sei mit konkreter Solidarität und wirksamer Koordinierung reagiert worden.

Doch wie sieht es innerstaatlich und an den EU-Außengrenzen im Jahre 2023 tatsächlich aus? Europäische Länder wie Italien oder Dänemark setzen zunehmend auf Abschottung und Abschreckung Geflüchteter. Viele Fälle illegaler Pushbacks und massiver Grundrechts- und Menschenrechtsverletzungen werden insbesondere von den östlichen EU-Außengrenzen bekannt. In Deutschland bewegt sich durch den „Chancen-Aufenthalt“ und den Gesetzentwurf zur Beschleunigung der Asylgerichtsverfahren und Asylverfahren durchaus etwas auch in die positive Richtung. Andererseits gibt es scheinbar auch vergessene Gruppen: Was wurde zum Beispiel aus dem hochgelobten „Aufnahmeprogramm Afghanistan“, durch das u.a. eine größere Zahl gefährdeter Ortskräfte schnell und sicher nach Deutschland evakuiert werden sollte?

Auf dieser Tagung im Projekt netcoops geht es um die Bilanz zum Status Quo 2023. Prof. Dr. Marei Pelzer von der Frankfurt University for Applied Science und Annika Hesselmann vom Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V. bringen ihre Expertise zum Europäischen Asylrecht und zum Stand des Aufnahmeprogramms Afghanistan ein. Die Lage an den EU-Außengrenzen und die Situation der auf Ausreise wartenden Afghaninnen und Afghanen vor Ort stellen weitere Fachreferentinnen und -referenten vor. Zudem geht es um die Frage, ob es eine Ungleichbehandlung Geflüchteter der ersten, zweiten oder dritten Klasse gibt. Inputs und Workshops legen Schwerpunkte auf spezifische Aspekte wie die Folgen der EU-Gesetzgebung auf die nationalen Gesetze und deren Auswirkungen auf die Arbeit der Behörden und Helfernetzwerke sowie die Konsequenzen für die Geflüchteten aus Drittstaaten. Die Tagung soll umfassend für den Arbeitsalltag im Themenfeld Asyl informieren und dient zugleich der Netzwerkbildung.

Das vollständige Tagungsprogramm ist in Kürze erhältlich. Formlose Anmeldungen zu dieser Präsenztagung sind bereits jetzt per E-Mail an netcoops@ibb-d.de möglich.

Das Projekt netcoops wird kofinanziert durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der EU.