
Die Zentralstelle zur Förderung von Gedenkstättenfahrten außerschulischer Jugendgruppen bei der IBB gGmbH in Dortmund hat zum 27. Januar ihre neue Broschüre „Wege der Erinnerung“ veröffentlicht. Auf 70 Seiten enthält das Heft einen Rückblick auf die vergangenen acht Jahre der Förderung von Gedenkstättenfahrten von 2016 bis 2023 und lenkt den Blick auf die Weiterentwicklung der Erinnerungsarbeit.
Seit der Anerkennung der IBB gGmbH Dortmund als Zentralstelle im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend konnten in den Jahren 2016 bis 2023 fast 1.000 Gedenkstättenfahrten finanziell gefördert werden.
Auschwitz ist als Symbolort des Holocaust weiterhin das am häufigsten angesteuerte Ziel. Gleichzeitig gibt es inzwischen ein wachsendes Interesse an weniger bekannten Erinnerungsorten über Polen und Deutschland hinaus. Die Zentralstelle hat hierzu mit ihrem Begleitprogramm aktiv beigetragen und Impulse vermittelt zur Erschließung neuer Ziele für Gedenkstättenfahrten (z.B. Stutthof in Polen oder Westerbork in den Niederlanden) sowie neuer Zielgruppen (z. B. Fußballfans oder Menschen mit Handicaps).
„Geschichtsbewusstsein und der Stellenwert von Erinnerung innerhalb einer Gesellschaft haben viele Facetten und befinden sich in einem permanenten Wandel“,
zitiert die Broschüre Elke Gryglewski, Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen.
Die Broschüre „Wege der Erinnerung“ beschreibt diesen Wandel und schildert Gedenkstättenfahrten aus den verschiedenen Perspektiven eines Mitarbeiters einer Gedenkstätte, einer Teamerin und der Zentralstelle. Zoe Stupp und Susanne Becker, Referentinnen der Zentralstelle, zeichnen insbesondere die langsame Öffnung der deutschen Erinnerungskultur seit den 1950er Jahren nach und skizzieren die aktuellen Herausforderungen einer inhaltlichen Weiterentwicklung. Ihre zentrale Schlussfolgerung lautet:
„Für eine zukunftsfähige Erinnerungskultur, die nicht in reine Ritualisierung verkommt, benötigt es bei allen Akteur*innen, von Politik über Schulen und Ehrenamtlichen, das Verständnis einer inklusiven Erinnerungskultur.“
Die Broschüre ist als Online- und Print-Version erhältlich.
Die kostenlose Printversion können Sie anfordern mit einer E-Mail an info@kjp-gedenkstaettenfahrten.de.
Außerdem steht sie als pdf-Datei hier zum Download bereit. (6MB)